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Simon Schwarz - Schauspieler

In einem vorherigen Beitrag hatte ich den Film im Karlstorkino
bereits angekündigt und gemeinsam mit meiner Gattin dann
auch besucht.

Es war die Aufführung vom Freitagabend bei der einer der
Darsteller des Films, Simon Schwarz, zugegen war und nach
dem Film für Fragen zur Verfügung stand.

Der Film ist exzellent. Natürlich muss man diese Mischung
aus ganz normal depressivem Leben, staubtrockenem Humor,
kleinen Fluchten aus dem erwähnten normal depressivem
Leben mögen. Und natürlich den Einbruch von einigermaßen
unappetitlichen Mordfällen, die in diesem Umfeld aber schon
fast normal wirken.

So schräg die Geschichte auch ist, so vielleicht doch
gar nicht so abwegig wirkt sie im Angesicht
solcher Geschichten wie der von Natascha Kampusch
oder den Fritzls aus Amstetten. Das ist schon ein wohlbestellter
Boden, aus dem dann - doch nur leicht ? - überzeichnete
Geschichten aus der Alpenrepublik bestens gedeihen...

Der Film lebt im wesentlichen von seinen exzellenten
Schauspielern. Neben dem gewohnt zerknautschten
"Helden" Brenner (Josef Hader) ist es diesmal der
überragende Schauspieler Josef Bierbichler als
Wirt Löschenkohl der den Film prägt. Das wunderbare
an diesem Film ist aber, dass alle weiteren Rollen
bis in die Seitenäste kongenial besetzt sind.

Die skurrilen Zuhältertypen, die spröd-charmante
Birgit Minichmayr als Gitti und nicht zuletzt eben auch
Simon Schwarz, der in diesem Film als sympathisches
Arschloch versucht, von Brenner Autos mit nicht bezahlten
Leasingraten konfiszieren zu lassen. Das beschert ihm
und uns einige Minuten zu Beginn des Films, kleinere
Einsprengsel im Verlauf und immerhin im Finale eine
etwas längere Intergration in die Geschichte. Da die Rolle
des Berti in der literarischen Vorlage gar nicht mehr
vorkommt, ist der Einbau von Simons Rolle - die man im
Film nicht missen mag - gar nicht so einfach zu bewerkstelligen.
Man darf gespannt sein, wie das in den Verfilmungen weiterer
Haas-Romane gelingt.

Ein rundum gelungener Filmabend im überfüllten Kino im
Karlstorbahnhof - das kleine Kino kann man nur empfehlen.
Schauspieler Simon Schwarz. Fotografie: Schindelbeck

 

 

 

Knochenmann im KarlstorbahnhofKnochenmann im Karlstorbahnhof

Im Karlstorkino läuft derzeit die Heidelberger
Erstaufführung
von "Der Knochenmann".

"Der Knochenmann" ist die Verfilmung eines
Romans von Wolf Haas. Zwei weitere,
"Komm süßer Tod" und "Silentium", mit
der gleichen Besetzung um den Privatdetektiv
Brenner (Josef Hader). Die zwei Vorgängerfilme
schätze ich sehr, weil sie mit einem reichlich
trockenem Humor und einem Hang zu skurrilen
Charakteren und Geschichten genaus ins
Filmbeuteschema des Bloggers passen.

Die Aufführung ist übrigens Teil einer Serie
im Karlstorkino, die sich mit dem jungen
österreichischen Film befasst.

Aufführungstermine:

Fr., 20.03.09 - 19.00 Uhr
(mit einer Einführung von Joachim Kurz,
Filmwissenschaftler (www.kino-zeit.de) und
in Anwesenheit des Darstellers Simon Schwarz.

Sa., 21.03.09 - 19.00 Uhr
So., 22.03.09 - 19.00 Uhr
Mo., 23.03.09 - 19.00 Uhr
Di., 24.03.09 - 19.00 Uhr
Mi., 25.03.09 - 21.30 Uhr