Springe zum Inhalt

Als Ergänzung zum vorherigen Beitrag mit Fotos, hier noch eine Ergänzung mit bewegten Bildern. Etwas wacklig, aus der Hand mit dem Smartphone aufgenommen. Die Musik des Clips stammt vom Trio Ditzner Twintett.

Zwischen Hip-Hop und Kalaschnikow - Ein Film über die Palästinenser im Libanon und im Westjordanland

Ein Film über die Palästinenser im Libanon und im Westjordanland 

Freitag, 17. Februar 2012, 20 Uhr 
Eintritt: 6 Euro / Ermäßigt: 4 Euro 
Veranstaltungsort: Palmyra Verlag, Hauptstraße 64, Heidelberg 
Die Regisseure Stefanie Landgraf und Johannes Gulde sind anwesend 
Eine Veranstaltung des Palmyra Verlags und der Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg

In den 1980er Jahren drehten die Filmautoren Johannes Gulde und Stefanie Landgraf mehrere Dokumentationen über den Alltag der Palästinenser in Flüchtlingslagern im Nahen Osten. Rund 30 Jahre später machen sich Yasmin, die Tochter von Johannes Gulde, und der Münchner HipHop-Künstler Enz auf den Weg in den Libanon und ins Westjordanland. Mit dabei: ihr Laptop mit den »alten« Filmaufnahmen. 

Ein Flüchtlingslager in Beirut: Die beiden jungen Deutschen treffen Familien aus dem alten Film, zeigen ihnen auf ihrem Laptop die alten Filmausschnitte und konfrontieren sie mit ihren früheren Aussagen. Was hat sich für sie in den vergangenen drei Jahrzehnten verändert – nach 60 Jahren in Lagern und 40 Jahren unter israelischer Besatzung? 

Ein militärischer Kontrollpunkt in der von Israel besetzten Westbank: Yasmin und Enz treffen die israelische Friedenaktivistin Roni Hammermann, Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation Machsom Watch und Trägerin des Aachener Friedenspreises. Sie fordert dazu auf, »das Schweigen zu brechen über die schweren Menschenrechtsverletzungen«, die sich »an den Checkpoints und Mauerübergängen tagtäglich ereignen.« 

Vor einer Siedlung in Ramallah: Über Mona Jallalah – im alten Film 14 Jahre alt und heute Direktorin der palästinensischen Frauenunion – erfahren sie die unmittelbaren Auswirkungen der israelischen Besatzungspolitik auf die palästinensische Bevölkerung. 

Yasmin und Enz erleben auf ihrer ungewöhnlichen Reise einen Zeitspiegel, dem sich vor allem die palästinensische Jugend neu stellt. Sie verhält sich ihrer Tradition bewusst, setzt den Kampf fort, aber mit anderen Mitteln. Statt Kalaschnikow das Mikrofon! Auf Exil und Besatzung reagiert sie mit Rap, Tanz und Theater. 

»HipHop ist weltweit« sagt Enz, »öffnet neue Wege der Begegnung, spontan und ohne Angst – und einen neuen Blick auf einen bislang ungelösten Konflikt.« 

Der Palmyra Verlag beginnt mit dieser Dokumentation in Zusammenarbeit mit der Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg (www.pal-ini-hd.de) die Filmreihe Palästina/Israel. 

Der Karlstorbahnhof feiert im Dezember 2010 sein 15-jähriges Bestehen – mit ihm das Medienforum / Karlstorkino, dass diesen Anlass innerhalb eines Sonderprogramms nutzen möchte, ein wenig zurück wie nach vorne zu schauen.

Die Regisseure Gordian Maugg, Yilmaz Arslan, Stefan Hillebrand, Lancelot von Naso und wie sie alle heissen, die früher im Medienforum / Karlstorkino Heidelberg aktiv waren: Was hat sich, seit sie "ihres Weges" gingen, mittlerweile in deren Karrieren getan? Inwieweit konnte damals vom Medienforum profitiert werden? Und natürlich auch: welche Projekte sind gerade bei diesen Filmemachern aktuell, welche in nächster Zeit in Planung? Spannende Filmabende prognostiziert!
Montag, 6.12., 19:00Ein Filmabend in Anwesenheit des Regisseurs Yilmaz ArslanFRATRICIDE - BRUDERMORDDE 2005 / R: Yilmaz Arslan / 96 Min / D: Xewat Gectan, Erdal Celik u.a. / OmdtU / 35mm

Der junge Kurde Azad verlässt schweren Herzens seine Heimat, um in Deutschland Asyl zu beantragen. Sein Bruder Semo ist bereits in Berlin und schlägt sich auf dem Straßenstrich durch. Doch solche schmutzigen Geschäfte kommen für den anständigen Azad nicht in Frage. Stattdessen verdingt er sich als Barbier und wird unterstützt von Ibo, mit dem sich Azad ein Zimmer in der Asylbewerberunterkunft teilt. Als die beiden eines Tages in der U-Bahn auf die Türken Achmet und Zeki, geraten die Parteien in Streit und beleidigen sich aufs Übelste, was nicht ohne Folgen bleibt. Das archaische und verhängnisvolle Räderwerk von Ehrverletzung und Rache, Gewalt und Gegengewalt setzt sich in Gang ...
Migration und Integration sind seit jeher die Themen des in Mannheim lebenden kurdischen Filmemachers Yilmaz Arslan. FRATRICIDE / BRUDERMORD geht dabei ans Eingemachte und verweist auf die Jahrhunderte alte Feindschaft zwischen Kurden und Türken. Ein pessimistischer Einblick in die Parallelgesellschaft der Migranten und ein hartes, schroffes, düsteres, mitunter auch sehr gewalttätiges Drama mit ausgezeichneten Laiendarstellern.
-----------------------
Yilmaz Arslan, geboren 1968 in Kazanli, Türkei. 1975 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland. 1992 folgt das Erstlingswerk LANGER GANG, das auf dem Filmfestival San Sebastian als Bestes Regiedebüt ausgezeichnet wird. 1998 mit YARA der nächste Film als Produzent, Autor und Regisseur. In denselben Funktionen zeichnet Arslan auch für FRATRICIDE – BRUDERMORD verantwortlich, der 2005 auf dem Internationalen Filmfestival Locarno mit dem Silbernen Leoparden ausgezeichnet wird.Moderation: Matthias Vogel

Dienstag 7.12., 19:00
Ein Filmabend in Anwesenheit des Regisseurs Gordian Maugg
SCHIFFSJUNGE HANS WARNS 1. Teil: 1914 - Auf und davon! (Kurzfilm; 15 Min)
WIR SCHMIDTS - EIN LEBEN (43 Minuten)

Grundlage des Langfilms HANS WARNS - MEIN 20. JAHRHUNDERT waren zwei Kurzfilme mit gleichem Namen, die als historische Kompilationsfilme die erste Reise eines 14jährigen Schiffsjungen zeigen. Einer der beiden Kurzfilme, SCHIFFSJUNGE HANS WARNS, der sich mit der Kindheit des Jungen und dessen Reise nach Chile beschäftigt, wird heute abend
WIR SCHMIDTS – EIN LEBEN: Loki und Helmut. Mit zehn Jahren rauchte sie ihre erste Zigarette zusammen mit ihrem späteren Mann Helmut, auf dem Schulhof sorgte sie schon mal für blutige Nasen und die Matheaufgaben schrieb sie gleich selbst in Helmuts Heft - denn Mathe konnte er nicht. Mit ihm war sie über 60 Jahren verheiratet. Hannelore Schmidt, besser bekannt als 'Loki', war mehr als nur die Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers ... Gordian Maugg hatte 2009 für einige Wochen Zugang zu den kompletten Erinnerungen und persönlichen Aufzeichnungen von Helmut und Loki Schmidt, viele Hundert Bilder unbekanntes Archivmaterial wurde gesichtet und dann später für diesen Film verwendet. Das Interview mit den Schmidts führte Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Heidelberger Erstaufführung.

-----------------------
Gordian Maugg, geboren 1966 in Heidelberg. 1987-1993 Studium an der Kunsthochschule Kassel, Schwerpunkt „Film/Fernsehen“. 1993-1995 Gasthörer an der HFF „Konrad Wolf“ in Potsdam, 1994 Gründung der Gordian Maugg Filmproduktion. Seine bekanntesten Filme: DER OLYMPISCHE SOMMER (1993), DIE KAUKASISCHE NACHT (1996), HANS WARNS – MEIN 20. JAHRHUNDERT (2000), ZEPPELIN! (2005). Zuletzt machte Gordian Maugg durch die TV-Doku HUNGERWINTER – ÜBERLEBEN NACH DEM KRIEG von sich reden.Moderation: Matthias Vogel

Dienstag 7.12., 21:30
The Best of HIRSCH

Sie ist mittlerweile berühmt und berüchtigt: die regionale Kurzfilmplattform ZUM GOLDENEN HIRSCH, die 2007 ihre Anfänge im Medienforum / Karlstorkino nahm.
Bald schon geht ZUM GOLDENEN HIRSCH, das größte regionale Nachwuchsfilmfestival Deutschlands, ins fünfte Jahr und versammelt mittlerweile weite Teile der Kurzfilmszene im Rhein-Neckar-Raum in sich. Ob jugendlicher Handyfilm, schmierige Kurzkomödie oder komplexes Filmkunstwerk – hier wird gezeigt, was gut und originell ist. Alle bisherigen Veranstaltungen waren ausverkauft.

An diesem Abend soll das Beste aus der jüngsten ZUM GOLDENEN HIRSCH-Vergangenheit auf dem Programm stehen - mit einem Blick in die Zukunft. Wohin soll oder wird sich der HIRSCH entwickeln? Wie lauten weitere Ambitionen? Was steht an für 2011?

Moderation: Matthias Vogel
Mittwoch 8.12., 19:00
Ein Filmabend in Anwesenheit des Regisseurs Stefan Hillebrand
UNGEKÜSST ZURÜCK (45 Min)
im Anschluss: DIE WURSTVERKÄUFERIN (20 Min)

UNGEKÜSST ZURÜCK: der neue Dokumentarfilm des Mannheimer Filmemachers Stefan Hillebrand, der Jugendliche im Rahmen eines Schulprojektes an der Integrierten Gesamtschule Mannheim - Herzogenried begleitete, das sich mit den Fragen nach Sterben und Abschied, Trauer und Tod auseinandersetzte. Lehrerinnen und Lehrer verschiedenster Fächer gingen gemeinsam mit ihren Schülern auf kreative Weise scheinbar unbequeme Fragestellungen an - ein Film, der Einblicke gibt in die Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen und der Mut macht, hinzuschauen und offen auszusprechen statt zu tabuisieren, was leider für viele Erwachsene oftmals ein Thema ist, über das man nicht spricht. Erstaufführung in Heidelberg. Im Anschluss wird noch einmal einer der großen Publikumslieblinge des Regisseurs zu sehen sein: DIE WURSTVERKÄUFERIN (2001), eine Doku-Soap über menschliche Abgründe und Gefühle in der örtlichen Metzgerei.

-----------------------
Stefan Hillebrand, geboren 1969 in Verl. Er studierte zuerst Erziehungswissenschaften, Kriminologie und Jugendpsychiatrie in Heidelberg, bevor er an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg ein Regie- und Drehbuchstudium absolvierte. Stefan Hillebrand ist Mitglied des Improvisationstheaters "DRAMA light". Filmographie (Auswahl): WENN DER RICHTIGE KOMMT (2003), WIR WERDEN UNS WIEDER SEHEN (2006), UNGEKÜSST ZURÜCK (2010)Moderation: Matthias Vogel