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Douk-Douk Taschenmesser - Foto: Schindelbeck

Klar, eine Hosentasche ohne Taschenmesser ist gar keine Hosentasche. Wer meint, er müsse sich die Hose mit einem fetten Schweizer Taschenmesser mit USB-Stick (ja gibt's), Lupe, Pinzette und Nagelfeile ausbeulen, der mag das tun. Ich bleibe lieber bei der asketisch-nützlichen Variante: meinem hochgeschätzten Douk-Douk.

Dieses simple Messer gibt es in verschiedenen Größen. Meines ist im nicht ausgeklappten Zustand neun Zentimeter lang, ausgekappt 16 cm. Die Technik ist einfach: Eine Klinge aus nicht rostfreiem Stahl, ein Heft aus einfach gefaltetem Blech, ausgesprochen schmal, in dem die Klinge von einer kräftigen Stahlfeder getrieben im Ruhezustand verschwindet. So einfach kann es sein.

Das Heft ist mit einer Gravierung versehen, die eine afrikanische Gottheit darstellt - mag helfen sich nicht in den Finger zu schneiden. Zumindest ist es mir noch nie passiert obwohl die Klinge ordentlich scharf ist und mit einem kurzen regelmäßigen Schliff mit einem Wasserstein auch unproblematisch messerscharf gehalten werden kann. Am unteren Ende des Hefts ist eine Lasche angenietet um das Douk-Douk anzubinden. Habe ich noch nie benötigt, könnte aber sinnvoll sein, falls man mal mit dem Kanu kentert. Tatsächlich ist dieses Teil aber der einzige Schwachpunkt des Teilchens, weil es sich auch in Richtung Klinge klappen lässt und diese dann beim Einklappen dagegen stoßen und eine kleine fiese Kerbe in der Klinge hinterlassen kann (lässt sich wieder rausschleifen und man achtet später darauf - meine Erfahrung).

Dass die Klinge des Messers nicht rostfrei ist, spricht für dessen Schärfe und die gute Nachschleifbarkeit, hat aber eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Rost zur Folge. Ich habe mein erstes Douk-Douk einmal in einem klammen Umfeld vergessen und erst nach einiger Zeit per Zufall wieder gefunden - war der Grund für den Neukauf meines zweiten Exemplars...

. Also sollte man das Messerchen möglichst trocken halten und ihm gelegentlich ein paar Tropfen Olivenöl (kaltgepresst natürlich) vor allem für das Scharnier aber auch den Rest des Messers gönnen.

Das Gute zum Schluss: Das Douk-Douk ist nicht teuer, in meiner Variante knapp über 10 Euro. Da dieser Beitrag keine Werbung für einen Verkäufer ist, sei es jedem selbst überlassen, sich den günstigsten Anbieter im Zwischennetz zu suchen. Der Hersteller des Messerchens, seit Ende der 1920er Jahre ist die Firma M. C. Cognet aus Thiers in Frankreich.