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klosterhof-heidelberg-300pEs kommt daher mit BIO-Siegel und in der Bügelflasche, die dem Käufer der Jetztzeit das gute Gefühl vermittelt, dass er ein Produkt der guten alten Zeit erwirbt. Aus jener Zeit, als man das Bier aus dem mit Stangeneis gekühlten Eis-Keller holte, bevor es mit dem Pferdekutschwerk zum Kunden gekarrt wurde.

Pferde gab es im Stift Neuburg keine zu sehen aber allerlei sonstiges Getier schon, als ich mich mit dem Fräulein Töchterlein am 12.12.2009 dorthin begab: Vom ganzen Kalb, das sich über der Grillkohle langsam drehte, bis zum Esel, der dem fröhlichen Treiben des Weihnachtsmarktes stoisch sein Hinterteil zuwandte.

Grund des Besuchs war der direkte Erweb des Biers bei den Erzeugern, um die fürs Wochenende angekündigten Großeltern mit einer kleinen Bierprobe zu erfreuen. Die kommen aus Alpirsbach und sind damit Bierexperten schon qua Wohnsitz.

Vor kurzem erst hatte ich erfahren, dass im Stift Neuburgschen Klosterladen in Heidelberg-Ziegelhausen der seit Oktober diesen Jahres gebraute Gerstensaft zu erstehen ist. Als Freund regionaler Produkte und einem leckeren Bierchen nur selten abgeneigt wollte ich mir natürlich auch selbst ein Bild machen. Die Bügelflasche hatte ich schon erwähnt – finde ich nett, obwohl ich niemanden kenne, der heutzutage noch wieder verschließt und später das abgestandene Getränk zu sich nimmt – enthalten sind spärliche 0,33 Liter. Das Getränk wird in 6er Gebinden (Eiche, Pfand 10 Euro oder Pappe) feilgeboten, zum einem recht stolzen Preis. Hier darf man offensichtlich einen deftigen Bio-Aufschlag löhnen, wie übrigens bei praktisch allen biologischen Produkten im Hofladen des Klosters. Dass hier keine Discounterpreise zu erwarten sind ist angesichts der ökologischen Herstellung durchaus in Ordnung. Ob es möglich ist, mit diesen happigen und deutlich über dem Niveau der Mitbewerberber liegenden Preisen zu überleben, wird sich zeigen.

Das Helle ist hell im hellen Sonnenlicht, ansonsten etwas trüb (Natur!) und mit einigen Schwebstoffen im Glas. Nett anzuschauen, mit einer stabilen Krone. Der Geruch überzeugt nicht. Etwas dumpf, fast schon ein wenig muffig, und allzu viel Hopfen scheint sich nicht in die Sudpfanne verirrt zu haben. Der Geschmack bestätigt den ersten Eindruck: einen Hauch säuerlich, hefig – positiv formuliert hat es einen „eigenen“ Geschmack. Der leider von der versammelten Runde als nicht besonders ansprechend eingeschätzt wurde. Die zum Vergleich herangezogenen Biere, Palmbräu (na ja, es war die Standardausgabe und nicht „Unser Bestes“) und Lautertaler Hausbrauerei (um Klassen besser, lecker) waren nach übereinstimmender Meinung der Runde dem Newcomer deutlich überlegen. Der beschriebene Charakter des Gebräus war auch in der Dunkelvariante gegeben, auf den Test des Weizens habe ich verzichtet.

Fazit: Ein subjektiv empfunden eher schwacher Auftritt des neuen Gerstensafts. Darüber kann auch das Bio-Siegel nicht hinwegtrösten. Diese Meinung erhebt allerdings keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und ich möchte ausdrücklich zum Selbertesten aufrufen und freue mich über gegebenenfalls ganz anders ausfallende Meinungsäußerungen hier in den Kommentaren.

Der jungen Klosterbrauerei muss man zudem zugestehen, dass sie "ihren" perfekten Sud vielleicht noch nicht gefunden hat - möglicherweise fällt der nächste Test schon ganz anders aus...

http://www.brauerei-zum-klosterhof.de/

 

"Auf ins Kloster!"

Ein schmissiger Spruch, der sich in diesem Fall nicht auf die Nachwuchsprobleme der Klöster im allgemeinen bezieht, sondern vielmehr zum Besuch des alljährlichen Klosterfestes der Abtei Stift Neuburg animieren soll.

Am 27. und 28. Juni wird an den Tagen der offenen Tür die Benediktiner-Abtei Neuburg in Heidelberg-Ziegelhausen zur "großen Erlebnis- und Erkundungslandschaft für Kinder wie Erwachsene".

Aus der Einladung:

Es ist Benediktiner-Tradition, dass Gäste „im Kloster nie fehlen“. Getreu dieses Leitsatzes laden die Mönche jedes Jahr ein, das Kloster live zu erleben und mit den Benediktinern zu feiern. Herzstück des Festes ist die Bühne, auf der wieder Live-Bands für Stimmung sorgen. Am Samstag ist das ab 15 Uhr Steampowered Aeroplane, die Songs aus Rock, Pop und Folk covern. Sonntags geht es um 14 Uhr mit der Band MBB unplugged los, die um 15 Uhr vom Neuburger Stamm-Act Freddy Wonder Combo abgelöst werden. Um 16 Uhr gibt es als Einlage die Abadá Capoeirashow, die brasilianisches Flair und artistische Einlagen auf den Klosterhof bringt.

Auch für Kinder ist High Life angesagt. Hüpfburg, Kinderschminken, Torwandschießen, Bonbons suchen im Stroh, eine tägliche Zaubershow sowie viele Mitmachaktionen rund um das Thema Bauernhof machen das Klostergelände zur spannenden Erlebniswelt.

Das ganze Klostergelände lädt zudem zu Erkundungen ein. Jeder Gast kann sich zum Beispiel auf eigene Faust auf Tour durch die zahlreichen Gewächshäuser begeben und die berühmte Efeuzucht des Klosters kennen lernen. Und in Führungen sowie erstmals auch auf Kutschfahrten kann er mehr über das Kloster, seine Geschichte und seine Anlagen erfahren.

An verschiedenen Ständen können die Besucher Produkte aus dem klösterlichen Wirtschaftsbetrieb wie Käse oder Forellen genießen. Wer mag, kann sich diese Produkte sowie weitere Lebensmittel aus regionaler, ökologischer Herstellung im Hofladen kaufen und zu Hause weiter „klösterlich“ genießen. Und vielleicht findet sich auch ein lang gesuchtes Schätzchen fürs Regal, den Küchenschrank oder das Bücherregal, denn auch dieses Jahr findet wieder ein Flohmarkt zugunsten von Renovierungsarbeiten am Klosterbau statt.

Was Sie sonst noch wissen sollten:

• Die Klosterpforten sind am 27. und 28. Juni von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
• Bei Regen wird im 450 Quadratmeter großen Festzelt gefeiert.
• Gottesdienste finden statt am Samstag, 18 Uhr (Vesper), am Sonntag um 9:30 Uhr (Choralamt) und um 16 Uhr (Vesper).
• Wegen der knappen Anzahl an Parkplätzen sollten für die Anfahrt ÖPNV genutzt werden (Buslinie 34, Haltestelle St. Paulusheim).

Kontakt:

Klosterhof Neuburg KG
Wilfried Dietz
Stiftweg 2
69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Tel.: 0179 / 510 1507
Fax: 06221 / 65 30 572
hofladen@klosterhof-neuburg.de