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peinliche-hochwasserinszenierung-160602

Wundere sich bitte keiner, wenn vielen Medien und Behörden generell und in Bezug auf die Flüchtlingsthematik immer weniger Menschen trauen.

"Helle Empörung hat bei vielen Bürgern und Hochwasserhelfern in der immer noch von der Flut gezeichneten Weststadt eine von der Stadtverwaltung auf Bitten eines ausländischen Kamerateams inszenierte „ Hilfsaktion“ von Flüchtlingen ausgelöst. Die Aktion wurde zu einer Satire, wie mehrere Augenzeugen unabhängig voneinander der Rems-Zeitung hilfesuchend — auch im Sinne der offensichtlich „missbrauchten Asylbwerber“ — schilderten."

So beginnt ein lesenswerter Artikel in der Rems-Zeitung: http://remszeitung.de/2016/6/2/peinliche-hochwasser-inszenierung-mit-fluechtlingen-in-der-weststadt. Bemerkenswert auch, dass diese Geschichte kaum Niederschlag in den größeren (Online-) Medien gefunden hat, die ansonsten gerne Mal Mücken-Meldungen zu Elefanten-Geschichten aufblasen...

 

Schneekatastrophe dank Daisy

Schneehölle in Neckarsteinach 2010 (Foto: Schindelbeck)

Es ist anfang Januar 2010 und seit Tagen wurde vor dem hochgefährlichen Wintereinbruch, den der Wintersturm Daisy anrichten sollte, gewarnt. Eine nie oder doch selten dagewesene Schneekatastrophe. Mitten im Winter. Obskure Vereinigungen riefen zu Hamsterkäufen auf und Schulkinder freuten sich möglicherweise bereits klammheimlich auf verlängerte Weihnachtsferien dank unerreichbar eingeschneiter Schulen.

Nichts da. Vielleicht frierern der Bahn ein paar Züge ein - denen würde man das mittlerweile aber auch im Sommer zutrauen - möglicherweise schlitterte ein (!) Flugzeug etwas auf der Landebahn und tatsächlich waren es immerhin 400 Autofahrer, die laut SPON "eine eisige Nacht" in ihren Autos an der Grenze nach Frankreich verbrachten. Tragisch, dass wir keine Nationalgarde haben, die diese armen Menschen - Halbgefrorenes in Menschenform - medienwirksam mit Hubschraubern aus ihren dick vereisten Blechhüllen hätte retten können.

Denn Medienwirksamkeit, Aufblähen von Nicht-Nachrichten bis an die Peinlichkeitsgrenze der Berichterstattung und darüber hinaus ist längst Medien-Mainstream. Das ist im besten Falle peinlich, im weniger guten Falle sauteuer (Schweingrippe) oder schlicht fahrlässig und gefährlich, wenn es dazu verleitet demnächst überhaupt nichts mehr in der Mediensuppe Ernst zu nehmen. Finanzkrise? Wirtschaftskrise? Wird da etwa genau so nüchtern, sachlich und sauber recherchiert und dargestellt? Dann können wir uns ja beruhigt zurücklehnen.

Fröhlich-sarkastisch reagieren die Spiegel Online Leser in den Kommentaren zum "Eisige-Nacht-Artikel". So findet das Medienkarussell auch den Dreh zum Web 2.0 schnell und schneller und am Ende sogar unterhaltsam...