Heute Morgen etwas gewundert. Beim sensiblen Thema der Abschiebung von Afghanen war beim Deutschlandfunkt von "Sammel-Abschiebungen" die Rede. Vor einigen Tagen, als die ersten etwas "größeren" Abschiebungen stattfanden, war beim gleichen Sender noch von "Massenabschiebungen" die Rede (beides in der Morgensendung zwischen 8 Uhr und 8 Uhr 30).
Letzteres war natürlich grotesk übertrieben, weil es um eine Zahl von - wenn ich mich recht erinnere - unter 40 Personen ging. Man muss nicht mit dem Begriff der "Lügenpresse" daher kommen (die gibt's tatsächlich, vor allem aus der rechten Ecke, Russia Today etc.) aber "Manipulationspresse" trifft es leider schon.
Berichterstattung im Sinne von "wir interpretieren uns die Welt, wie sie uns gefällt". Es ist ein Gift für ehrliche gesellschaftliche Kommunikation, wenn die - immer noch glaubwürdigste - öffentlich-rechtliche Presse sich mit ihren Sujets derart gemein macht, dass die Berichterstattung für halbwegs aufgeklärte und informative Hörer oder Leser als Halblüge daher kommt.