Abend in Skåne
Der Park ist hoch. Und wie aus einem Haus 
	tret ich aus seiner Dämmerung heraus 
	in Ebene und Abend. In den Wind, 
	denselben Wind, den auch die Wolken fühlen, 
	die hellen Flüsse und die Flügelmühlen, 
	die langsam mahlend stehn am Himmelsrand. 
	Jetzt bin auch ich ein Ding in seiner Hand, 
	das kleinste unter diesen Himmeln. – Schau: 
Ist das Ein Himmel?:
Selig lichtes Blau,
	in das sich immer reinere Wolken drängen, 
	Und drunter alle Weiß in Übergängen, 
	und drüber jenes dünne, große Grau, 
	warmwallend wie auf roter Untermalung, 
	und über allem diese stille Strahlung 
	sinkender Sonne. 
in sich bewegt und von sich selbst gehalten, 
	Gestalten bildend, Riesenflügel, Falten 
	und Hochgebirge vor den ersten Sternen 
	und plötzlich, da: ein Tor in solche Fernen, 
	wie sie vielleicht mir Vögel kennen… 
Rainer Maria Rilke
