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Angepeilt ist Mai 2017, bis dahin soll in Neckarsteinach und Hirschhorn Internet über Glasfaser bis zu einer Geschwindigkeit von 50 MBit pro Sekunde verfügbar sein. Die Ausschreibung für die Breitbandversorgung wurde von der Deutschen Telekom gewonnen, die Kosten für die Investition liegen bei knapp einer Million Euro in Neckarsteinach, rund die Hälfte dieser Kosten übernimmt das Land Hessen.

Erfahrungsgemäß verlief der Ausbau der Netzkapazitäten in den vergangen Jahren schleppend, sodass in den peripheren Gebieten das Glück oder die Gnade der Telekom von Hausnummer zu Hausnummer darüber entschied, wer im Schneckentempo vor sich hinsurfte oder immerhin in den Genuss der theoretisch maximalen Geschwindigkeit eines 16 MBit Vertrages kam.

Wenn seitens der Bürgermeister Freude darüber geäußert wird, dass der Wert der Grundstücke steigen werde, dann ist das für die betroffenen Grundstückseigentümer nicht unbedingt ein reiner Grund zur Freude. Zeigte sich doch erst kürzlich mit der - freundlich formuliert - außergewöhnlichen Anhebung der Grundsteuer auf sagenhafte 700 Prozent, dass die Stadt Neckarsteinach bereit ist, die Bürger bis an oder über die Schmerzgrenze hinaus finanziell zu belasten. Das Argument "dafür ist der Wert Grundstücke gestiegen" kommt zur nächsten Erhöhung dann zur rechten Zeit...

Glaubt man den Zuschriften in einigen Online-Foren, dann kam die Entscheidung des Heidelberger Gemeinderates (fast einstimmig, nur mit zwei Gegenstimmen beschlossen) zur dezentralen Unterbringung von rund 1.800 Flüchtlingen im Heidelberger Stadtgebiet recht überraschend. Zumindest, wenn die Zuschriften authentisch sind "In einem geradezu unverschämt formulierten Artikel erfährt der Anwohner dass genau 6 Meter vor seinem Schlafzimmerfenster auf wenigen Quadratmetern des am dichtesten besiedelten Teils Heidelbergs eine Containerunterkunft für 200 Menschen entstehen soll." Tatsächlich sind einige recht interessante Standorte auf den Weg gebracht worden. "Mein" Standort ist nur einen Steinwurf vom Arbeitsplatz entfernt auf der Fläche zwischen oberer und unterer Friedrich-Ebert-Anlage. Dort sollen rund 80 Personen in Containern untergebracht werden. Eine zentrale Lage aber kein Grund für Wohnungsnot und gewiss keine Dauerlösung, denn allein der Autolärm von beiden Seiten dürfte den Wohngenuss deutlich einschränken. Ich bin gespannt wann auf der oberen Straße Tempo 30 eingeführt wird.

Obwohl Nordbaden in Baden-Württemberg schon längst ein Hotspot der Flüchtlingsbeherbung geworden ist (ist ja auch weit genug von der Landeshauptstadt Stuttgart entfernt...) rückt mit dieser Entscheidung das Flüchtlingsthema für viele Heidelberger Einwohner wohl erst jetzt deutlich in die Alltagsrealität.

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Ich habe mir den Spiegel zu Schulzeiten noch regelmäßig gekauft und als Medium zu schätzen gewusst. Mittlerweile "genieße" ich dieses Medium nur noch online, bin immer wieder erschrocken bezüglich der dümmlichen bis peinlichen Kommentare des Kolumnisten J. Augstein, mittelmäßiger bis unterirdischer Artikel und pendle zwischen Erschrecken und Ärger darüber, wie sich das Blatt mehr denn je als manipulative politische Kraft im allgemeinen Diskurs positioniert.

Artikel wie dieser:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlingsunterkunft-torgauer-in-leipzig-hier-stirbst-du-langsam-a-1027733.html

...in denen allen Ernstes mehr oder weniger schlechte Zustände in Flüchtlingsheimen mit:

"In Syrien stirbst du schnell, hier stirbst du langsam"

betitelt werden, sind nichts als peinliche Propaganda. Und ehrlich: so schlimm können die Zustände in Syrien für die in dieser Unterkunft in Deutschland gelandeten nicht sein, wenn sie (vorausgesetzt, der Spiegel hat es nicht erfunden) solche Aussagen machen.